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Keitum – Kapitänsdorf mit Friesen-Charme
Für die meisten Inselbesucher gilt Keitum als das schönste Dorf Sylts, denn es versprüht einen ganz besonderen Charme und besticht durch eine spannende Mischung aus friesischer Gemütlichkeit und Exklusivität. Rund 900 Menschen leben hier am idyllischen Grünen Kliff auf der ruhigen Wattseite, eingebettet zwischen Salzwiesen und dem weiten Marschland.
Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Keitum im Jahr 1216. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war es Inselhauptstadt. Hier praktizierte der einzige Arzt der Insel und die Verwaltung, für die nicht zur dänischen Krone zählenden Ländereien auf Sylt hatte hier seinen Sitz.
Im 17. Und 18. Jahrhundert siedelten sich in Keitum zahlreiche vermögende Kapitäne an, die dem Ort als einzigen auf einer ansonsten verarmten Insel zu einem gewissen Wohlstand verhalfen. Davon zeugen noch heute die alten, liebevoll restaurierten Reetdachhäuser mit ihren hübschen Vorgärten und den typischen Steinmauern, die auch „Friesenwall“ genannt werden.
Heute befinden sich in den ehemaligen Kapitänshäusern exklusive Boutiquen, kleine individuelle Läden sowie Galerien und Ateliers verschiedener Kunsthandwerker. Diese entdeckt man am besten zu Fuß, bei einem Bummel durch den historischen Ortskern mit seinen verwinkelten Kopfsteingassen und den Alleen aus altem Baumbestand. Zahlreiche Cafés, Teestuben und ausgezeichnete Restaurants laden zum Verweilen ein und auch Kulturinteressierte kommen in Keitum nicht so kurz.
Spannende Reise in die Vergangenheit Sylts
Gleich zwei lohnenswerte Museen warten hier auf Sie: Das „Altfriesische Haus“ ist ein historisches Reetdachhaus von 1793, das weitestgehend in seinem ursprünglichen Zustand belassen wurde.
Es ist mit originalgetreuen Möbeln und typischen Alltagsgegeständen aus längst vergangenen Zeiten eingerichtet und nimmt die Besucher mit auf eine spannende Zeitreise. Hier erfahren Sie, wie die Insulaner lebten, als noch der Walfang und nicht der Tourismus ihre Haupteinnahmequelle waren. Nur ein paar Meter weiter und ebenfalls wunderschön auf dem Kliff gelegen, befindet sich das „Sylter Heimatmuseum“.
Auch hier bekommen Sie einen interessanten Einblick in die bewegte Geschichte der Insel – von ihrer Entstehung bis ins 18. Jahrhundert. Das Heimatmuseum zeigt eine bunte Mischung aus Trachten, Bildern und Fotos, aber auch Grabsteinen und Porzellan sowie Alltagsgegenständen wie Spinnräder und Tabakdosen. Im Seitentrakt des Museums widmet sich eine moderne Galerie den Werken und dem Leben Sylter Künstler. Hier finden wechselnde Ausstellungen statt.
Im Anschluss an einen Museumsbesuch können Sie auf den wunderschönen Spazierwegen am Watt bis zur berühmten Kirche St. Severin laufen. Sie ist die älteste Kirche Sylts und vor allem für ihre Orgelkonzerte bekannt, die aufgrund ihrer besonderen Atmosphäre Gäste aus ganz Deutschland auf die Insel locken.
Gleich neben der Insel wartet ein weiteres Sylter Highlight: Der nördlichste Weinberg der Republik, aus dessen Trauben jährlich mehrere hundert Flaschen hochwertiger Inselwein gekeltert werden.
Video: Keitum auf Sylt - das Kapitänsdorf
Außergewöhnliches in Keitum
War Ihnen bewusst, dass auch Keitum über ein Kliff verfügt? Zwar mag es nicht ganz so beeindruckend sein wie die Klippen in Kampen und Morsum, doch es ist dennoch zauberhaft und einzigartig. Und haben Sie eigentlich schon den syltischen Wein gekostet? Genau, Sylt besitzt tatsächlich Weinanbaugebiete, die sich in Keitum befinden.
Das Grüne Kliff in Keitum befindet sich am südöstlichen Ende des Ortskerns und erstreckt sich über drei Kilometer entlang der Nordküste. Das etwa 13 Meter hohe Kliff am Wattenmeer verdankt seinen Namen der Bepflanzung mit Gräsern und Wildkräutern. Ein malerischer Spazierweg verläuft unterhalb des Kliffs am Wattenmeer entlang und führt über Munkmarsch und Braderup bis nach Kampen. Vom Gipfel des "grünen Kliffs" aus genießen Sie einen atemberaubenden Ausblick auf das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer und die Ostküste der Insel Sylt bis hin nach List.
In Keitum befinden sich Deutschlands nördlichste Weinanbaugebiete. Eines davon erstreckt sich über eine Fläche von 7.000 m² und beherbergt 2.600 Reben der Weißweinsorte Solaris. Dieser versteckt gelegene Weinberg wurde 2009 angelegt und wird nach ökologischen Prinzipien bewirtschaftet. Daraus entsteht der sylterische Wein "sölviin". Der zweite Weinberg ist gegenüber der St. Severin Kirche zu finden. Hier werden auf einer Fläche von etwa 3.000 m² die Sorten Solaris und Rivaner angebaut, unter der Leitung des Weinguts Balthasar Ress. Die hohe Anzahl an Sonnenstunden pro Jahr bietet ideale Bedingungen für den erfolgreichen Weinbau.Historische Dorfführungen und alte Hünengräber
Wer mehr über Keitum erfahren möchte, kann an einer der historischen Dorfführungen teilnehmen, die unter dem Namen „Living History in Keitum – Ein Dorf wird zur Bühne“ angeboten werden. Diese auf Sylt einzigartigen Dorf-Führungen sind eine lebendige Zeitreise, bei der Schauspieler die Keitumer Geschichte zum Leben erwecken. Hier treffen Sie auf Menschen, die früher in Keitum lebten – Landvögte, Seefahrer, Volkshelden. Sie alle erzählen Ihnen spannende Inselgeschichte(n).
Aus noch älteren Zeiten zeugen die beiden steinzeitlichen Hünengräber „Harhoog“ und „Tipenhoog“, deren Bau auf die Jahre um 4000 vor Christus datiert wird. Sie finden die Gräber, von denen eines noch vollständig erhalten ist, auf der Wattseite am Ortsausgang Richtung Keitum. Von hier aus haben Sie einen traumhaften Blick über das Wattenmeer, der bei gutem Wetter bis nach Dänemark reicht. Zudem führen von hier zahlreiche Fahrrad- und Spazierwege durch die weite Keitumer Landschaft in die Nachbarorte.
Dank seiner Vielseitigkeit und der interessanten Mischung aus traditionellem friesischem Charme und Exklusivität ist Keitum ein lohnendes Urlaubsziel, in dem wir Ihnen gerne die passende Unterkunft vermitteln. Unsere umfangreiche Ferienhäuser auf Sylt Datenbank hält eine Vielzahl an Häusern und Wohnungen in Keitum, dem kleinen Kapitänsdorf, bereit.